Karlowski: Antibiotikamissbrauch führt zu multiresistenten Keimen bei Putenfleisch

Für eine aktuelle Studie untersuchte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Keimbelastung von Putenfleisch bei Discountern. Dabei wurden bei fast 90 Prozent der untersuchten Proben multiresistente Keime gefunden. Teilweise sind sogar Keime darunter, die Antibiotikaresistenzen durch die Bildung bestimmter Enzyme an andere Bakterien weitergeben können.
„Diese alarmierenden Befunde zeigen, dass der Antibiotikamissbrauch bei der Putenhaltung immer noch an der Tagesordnung ist“, stellt Ursel Karlowski, agrarpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern fest.
Zwar geht von den gegarten Fleischstücken keine Gefahr für die Verbraucherinnen und Verbraucher aus, „es genügt jedoch, die Nutzung des gleichen Messers oder Schneidebretts für das Fleisch und roh verzehrtes Gemüse, um die Keime zu übertragen. Damit werden unkalkulierbare Risiken in Kauf genommen, die ganz allein die Kunden tragen“, so Karlowski.

Sie fordert, dem Beispiel Dänemarks und den Niederlanden folgend, verbindliche Reduktionsziele zum Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung festzulegen.
„Als Sofortmaßnahme muss umgehend die Verwendung sogenannter Reserveantibiotika, die bei Menschen als ein letztes Mittel gegen resistente Keime eingesetzt werden, vollständig verboten werden“, fordert Karlowski nachdrücklich.

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