Der Agrarausschuss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern diskutierte auf seiner heutigen Sitzung mögliche Obergrenzen bei Tierbeständen in der Nutztierhaltung. Im Ergebnis bewertet die agrarpolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN Landtagsfraktion, Dr. Ursula Karlowski, den Stand der Diskussionen wie folgt:
„Es zeigt sich, dass derzeit aus zahlreichen Bundesländern positive Signale kommen, das Thema Obergrenzen von Nutztierbeständen endlich anzugehen. Dabei kamen die Signale aus nahezu von allen demokratischen Parteien. Daraus leite ich ab, dass jetzt die Chance ergriffen werden sollte, um bei diesem Thema entscheidend voranzukommen. Ich begrüße, dass Minister Backhaus trotz Kritik vom Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern, in der Agrarministerkonferenz weiter das Gespräch über eine Reduzierung der höchstzulässigen Schweine-, Rinder- und Hühnerbestände in den Ställen suchen will. Darauf aufbauend ließe sich eine gemeinsame Bundesratsinitiative entwickeln.
Obergrenzen in den Nutztierställen sind deshalb unabdingbar, weil nachweislich in den Großanlagen die Tiere nicht jene Bedingungen vorfinden, die sie für eine tiergemäße Lebensweise benötigen. Ihnen werden dort die Schwänze kupiert, die Schnäbel gekürzt oder die Hörner abgesägt. In diesen Anlagen werden die Tiere außerdem nicht mit jenem Personalaufwand betreut, wie er eigentlich für eine tiergemäße Nutztierhaltung erforderlich wäre. Tiergroßanlagen sind zudem Quellen für zahlreiche umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe, unter anderem Ammoniak und multiresistente Erreger. Eine Deckelung der Stallgrößen ist deshalb aus Sicht des Tier- und Umweltschutzes überfällig.“
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