Nach Informationen eines Unternehmenssprechers der Straathof Holding GmbH wird it der Schweinemastanlage Gladau (Sachsen-Anhalt) die erste Anlage des Schweinezüchters Adrian Straathof in Deutschland geschlossen. Das Unternehmen akzeptiert damit die behördliche Anweisung des Landkreises Jerichower Land, die Straathof aufgrund massiver Verstöße gegen tierschutzrechtliche Bestimmungen, zu einer Schließung der Anlage mit 70.000 Tieren aufgefordert hatte. Bis zum 31.08.2015 soll der Tierstall endgültig geschlossen werden.
Diese Entwicklung kommentiert die agrarpolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Ursula Karlowski:
„Dass in Deutschland eine staatliche Behörde eine Tierhaltungsanlage dieser Größe aus Tierschutzgründen schließt, ist ein bisher einmaliger Vorgang mit großer Signalwirkung. Wenn andere Behörden diesem Beispiel folgen, rückt eine Kehrtwende in Sachen Tierhaltung näher. Tierschutz muss eben auch in der Nutztierhaltung ein zentrales Anliegen sein. Aus meiner Sicht ist die jetzige Schließung der Anlage in Gladau der Anfang vom Ende der industriellen Tierhaltung im Stile von Herrn Straathof.
Es liegt nun in der Hand von Minister Backhaus, dem bundesweit geltenden Tierhaltungsverbot für Herrn Straathof und seinen bisherigen ständigen Rechtsverletzungen in Sachen Tierschutz auch in unserem Bundesland Taten folgen zu lassen. Allerdings lassen seine heutigen Äußerungen in der Fragestunde des Landtages nicht darauf schließen, dass er eine ähnliche Linie wie in Sachsen-Anhalt verfolgt. So antwortete er auf meine Frage, ob er mit dem Wechsel der Personen an der Unternehmensspitze der Straathof Holding GmbH einen grundsätzlichen Wandel in Sachen Tierschutz erwarte: ‚Die Hoffnung stirbt zuletzt‘. Wer sein Handeln in einem Ministeramt in dieser Angelegenheit allerdings allein auf das ‚Prinzip Hoffnung‘ stützt, wird seiner Verantwortung für den Tierschutz in der Nutztierhaltung unseres Landes nicht gerecht.“, so Karlowski.
Jutta Gerkan, tierschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, ergänzt:
„Das jetzige Ende einer derart großen Tierhaltungsanlage ist auch dem jahrelange Einsatz zahlreicher Umwelt-, Tierschutz- und Naturschutzverbände zu verdanken, die immer wieder auf die Zustände in den industriellen Tierhaltungsanlagen und die dortigen Rechtsverletzungen hinweisen. Deshalb gebührt ihnen auch an dieser Stelle großer Dank für ihre unermüdliche Arbeit im Interesse des Allgemeinwohls.“
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